In der Agentenkomödie Spione Undercover spricht Steven Gätjen die Hauptrolle. Ein Tatsachenbericht, frei nach der Wahrheit.

Alles zum Film: Spione Undercover - Eine wilde Verwandlung

Du lachst nur zigmal

"Die Doppelnull Makowski, sofort in mein Büro!“. Ich kannte den leisen Unterton: Der Chef vom Geheimdienst würde mir mit der Höchststrafe drohen. Mit Arbeit. Tatsächlich finde ich mich wenig später in flagranti wieder. Und in Berlin. Perfekt ausgestattet, wie stets: Meine Lizenz zum Klönen habe ich eh immer dabei, heute zudem das ultimative Gadget unseres Tüftlers: Einen Federhalter, dessen Tinte sofort sichtbar wird, wenn man schreibt. Damit sollte der Auftrag schnell erledigt sein, der – nur für Experten verständlich – lautete: "Q & A mit SG". Und da steht es auch schon, mein Interview. Es ist allerdings nicht die SG Langewiesen Gräfinau, auf die ich mich akribisch vorbereitet habe, sondern ein gewisser Steven Gätjen. Herzlich drückt er mir die Hand, ich bin geschüttelt und gerührt. Also sehe ich zu, dass die Autogrammkarte des SG-Torwarts in meiner Tasche geheim bleibt und schieße los:

Du arbeitest seit Jahrzehnten mit der Stimme. Zum ersten Mal die Hauptfigur in einem Animationsfilm zu synchronisieren, war aber deshalb kaum leicht?

Ich durfte mich zum Glück steigern: Es begann mit einem redenden Tannenzapfen, dann waren es ein Nachrichtensprecher und ein Stierfänger. Jetzt spreche ich gar eine Doppelrolle: Den Superagenten Lance Sterling und die Geheimagenten-Taube, in die er verwandelt wird.

Lance und die Sterling-Taube werden im Original von Will Smith gesprochen.
Wie schwer hat er es dir gemacht?

Will legt die Latte immer hoch, als Schauspieler und Sprecher. Ich habe daher gar nicht versucht, ihn zu imitieren, sondern der Sache den Steven Gätjen-Touch zu geben. Aber Will war sehr inspirierend.

Smith konnte ungezwungen arbeiten, da die Animation nach der Original-Sprachaufnahme entsteht. Du dagegen hast ein Skript, musst synchron sein. Wo bleibt die eigene Note?

Eine sehr gute Frage, die ich kaum beantworten kann. Ich habe es einfach versucht und mir zusammen mit der Synchron-Regie viele Gedanken gemacht. Oft fragten wir uns mit Blick auf Wills Vorgaben wirklich: Wie sollen wir das bloß hinkriegen?

Als Deutsch-Amerikaner bist du bilingual.

Das hat mir insofern geholfen, dass ich den Sinn des Originals sofort begriffen und dadurch den richtigen Ausdruck und die passende Betonung für die deutsche Fassung parat hatte.

Parodien auf Agentenfilme scheinen gegenüber den ernsten Werken fast in der Überzahl. Warum sticht Spione Undercover heraus?

Der Film vermittelt wahres James Bond-Feeling, auf kindertaugliche Art. Zudem sind sowohl Sterling, wie auch die Sidekicks wunderbare Figuren. Und letztlich ist der Twist – arroganter Superagent verwandelt sich in Taube – einfach grandios!

Spione Undercover, jetzt im Kino. Steven Gätjen, danke für das nette Gespräch.
Ich habe leider keine Autogrammkarte dabei.

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