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Moskauer Prozesse
- Details
- [20.03.14]
Für sein Projekt "Die Moskauer Prozesse" versammelte Milo Rau die Protagonisten der Prozesse um Pussy Riot und die Ausstellungen "Achtung! Religion" und "Verbotene Kunst".
Kinostart: 20.03.14
Genre: Dokumentation
Laufzeit: 84 Min.
FSK: -
Regie: Milo Rau
OT: Moskauer Prozesse (D 2014)
Prozess gegen Pussy Riot
Die Bilder des Schauprozesses gegen "Pussy Riot" gingen im vergangenen Sommer durch alle Medien. Wegen eines fünfminütigen Auftritts in der Moskauer Erlöserkathedrale wurden drei der Aktivistinnen von "Pussy Riot" schliesslich zu 2 Jahren Haft verurteilt. Die Begründung: Verletzung der Gefühle Gläubiger, Gotteslästerung, Agitation gegen die russische Nation. Ein absurdes Urteil, das im Westen Entsetzen hervorrief.
Doch was als plötzliche Offenbarung eines autoritären Gottesstaats erscheint, hat eine lange Vorgeschichte. Sie beginnt mit Putins Wahl zum Ministerpräsidenten im Jahr 1999. Der ehemalige KGB-Agent sichert seine Herrschaft mit einem Schulterschluss mit nationalistischen und extrem orthodoxen Kreisen. Insbesondere die Künstler, die sich nicht nach den neuen Richtlinien einer regimetreuen, russisch-orthodoxen Staatskunst richten wollen, geraten ins Visier eines Systems, in dem Justiz, Geheimdienst und Medien eng zusammen arbeiten.
Mit der Zerstörung der religionskritischen Ausstellung "Vorsicht! Religion" im Jahr 2003 und dem darauf folgenden Prozess gegen die Kuratoren ist der point of no return erreicht. Mit Billigung des Staates ruft der Moskauer Patriarch zur "Vertreibung der Dämonen" und zur „Rettung Russlands“ auf. Nach einem Schauprozess entgehen die Ausstellungsmacher nur knapp der Verurteilung zur Zwangsarbeit. Eine der Hauptangeklagten nimmt sich das Leben. In der Folge werden dissidente Kunstschaffende und Aktivisten konsequent ins Ausland oder die Illegalität getrieben – wie zuletzt die Aktivistinnen von "Pussy Riot". "Dieser Prozess war der Tod der kritischen Kunst, er zerstörte das Milieu, in dem wir leben konnten", sagte später der russische Kulturphilosoph Michail Ryklin in einem Interview.
Highlights
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