Berlinale erinnert an verstorbene Künstler

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[09.02.16]

Mit drei Sondervorführungen erinnern die Internationalen Filmfestspiele Berlin an die kürzlich verstorbenen Künstler David Bowie, Alan Rickman und Ettore Scola.

Bereits im Januar sind drei Künstler, die die Filmwelt beeinflusst haben, verstorben. Die Berlinale, die am Donnerstag startet, erinnert deswegen mit Sonderfilmvorführungen an das filmische Wirken von David Bowie, Alan Rickman und Ettore Scola.

Die britische Musiklegende David Bowie verstarb am 10. Januar 2016. Er zählte zu den herausragenden Allroundtalenten der letzten Jahrzehnte. Seine enge Verbundenheit mit Berlin war von seinem Aufenthalt in der deutschen Hauptstadt von 1976 bis 1978 geprägt. Bei der Berlinale war er in den Dokumentarfilmen "Lou Reed: Rock and Roll Heart" (1998), "Scott Walker - 30 Century Man" (2007) und "Let's Dance: Bowie Down Under" (2015) sowie in den Spielfilmen "Der Mann, der vom Himmel fiel" (1976, im Wettbewerb der Berlinale) und "Das Geheimnis des Mr. Rice" (2000) zu sehen. "David Bowie war ein großartiger Musiker, ein avantgardistischer Künstler, der in vielen Disziplinen seine Kreativität ausdrückte", sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. Die 66. Internationalen Filmfestspiele Berlin zeigen in Gedenken an David Bowie "Der Mann, der vom Himmel fiel" von Nicolas Roeg.

Der Schauspieler Alan Rickman verstarb ebenfalls im Januar 2016. Er war ein engagierter Charakterdarsteller im Film, auf der Bühne und auch als Regisseur tätig. Internationale Bekanntheit erreichte der Brite vor allem durch die Bösewichtrollen in Filmen wie "Stirb langsam" (1988), "Robin Hood – König der Diebe" (1991) und als Professor Severus Snape in der "Harry Potter"-Reihe (2001-2011). Bei der Berlinale war Rickman mehrfach zu Gast, mit den Wettbewerbsbeiträgen "Sinn und Sinnlichkeit" (1995) und "Snow Cake" (2006) sowie mit "Close My Eyes" (1991) in der Sektion Panorama. Berlinale-Direktor Dieter Kosslick: "Seine Wandlungsfähigkeit, seine Kunstfertigkeit bei der Darstellung ambivalenter Charaktere und seine markante Stimme machten Alan Rickman zu einem großartigen Schauspieler". Die Berlinale zeigt in Erinnerung an Alan Rickman "Sinn und Sinnlichkeit" von Ang Lee, Gewinner des Goldenen Bären der Berlinale 1996. 

Ettore Scola gehörte zu den großen Regisseuren Italiens, sein Werk umfasst über 40 Filme und zahlreiche Auszeichnungen. Er ist am 19. Januar 2016 verstorben. Durch Federico Fellini lernte der Cartoonist einer Satirezeitung die Welt des italienischen Nachkriegsfilms kennen, gab aber erst 1964, nach seiner Arbeit als Drehbuchautor, sein Regiedebüt mit "Frivole Spiele". In den 1970er Jahren erlangte Ettore Scola Weltruhm mit Filmen wie "Wir waren so verliebt" (1974), "Die Schmutzigen, die Häßlichen und die Gemeinen" (1976), für den er in Cannes den Preis für die beste Regie erhielt und "Ein besonderer Tag", der 1978 für zwei Oscars nominiert war. Sophia Loren, Marcello Mastroianni, Nino Manfredi und Jean-Louis Trintignant sind nur einige wenige Namen großer Schauspiellegenden, die zum Teil auch mehrmals unter seiner Regie standen. 1984 war er zum ersten Mal mit "Der Ball" Gast im Wettbewerb der Berlinale, für den er mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie ausgezeichnet wurde. Mit einem weiteren Wettbewerbsbeitrag, Die Reise des Kapitän Fracassa, kehrte er 1991 nach Berlin zurück. "Ettore Scola war Meister der italienischen Komödie, Gesellschaftskritiker und Beobachter einfacher Alltagsgeschichten mit Intelligenz, Witz und politischer Scharfsinnigkeit", erinnert sich Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. In Gedenken an Ettore Scola zeigen die Filmfestspiele Berlin den Film "Der Ball".