Nightcrawler

Details

[26.03.15]

Das Leid der anderen ist für ihn bares Geld. In dem kompromisslosen Thriller "Nightcrawler" zeigt sich Jake Gyllenhaal von einer ganz neuen Seite.

Verkaufsstart: 26.03.15
Genre: Thriller
FSK: 16
Laufzeit: 117 Min.
Regie: Dan Gilroy
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Rene Russo, Bill Paxton, Ann Cusack
OT: Nightcrawler (USA 2014)
Verleih: Concorde

Jede Nacht hat ihren Preis

In Los Angeles werden Träume gemacht. Oder zerstört. Denn für Lou Bloom (Jake Gyllenhaal) ist L.A. nicht die Stadt der Stars, des Glitzers und der unendlichen Möglichkeiten. Mit kleinen Diebstählen versucht sich der stille Einzelgänger Tag für Tag durchzuschlagen. Einen echten Job und eine Zukunft hat er nicht. Doch Lou glaubt an sich und seinen Weg. Eines Abends wird er Zeuge eines dramatischen Verkehrsunfalls. Nach dem Crash filmt ein Kameramann die Befreiung der Fahrerin aus dem Wrack. Die Bilder des Geschehens laufen am nächsten Morgen bei einem lokalen TV-Sender. In den verwackelten Aufnahmen sieht Lou auch die eigene Rettung aus seinem trostlosen Leben. Alles, was er braucht, ist eine eigene Kamera und einen Receiver, mit dem er pausenlos den Polizeifunk nach eingehenden Notrufen abhört. Schnell lernt Lou, wie er an die besten und dabei spektakulärsten Bilder kommt. Denn je schonungsloser die Bilder, desto besser das Honorar.

Eine dankbare Abnehmerin seiner ersten Filme ist Nina (Rene Russo), die skrupellose Nachrichtenchefin des örtlichen Senders KWLA. Sie ermutigt Lou zu drastischeren Aufnahmen, um die schwachen Quoten der Station in die Höhe zu treiben und damit auch ihren Job zu sichern. Auf der Jagd nach immer blutigeren Bildern kennt Lou bald keine Grenzen mehr. Zusammen mit Rick (Riz Ahmed), einem jungen Obdachlosen, den er als billige Arbeitskraft mit in sein "Unternehmen" geholt hat, geht er jede Nacht auf eine gnadenlose Hatz nach dem brutalsten Motiv. Dabei ist ihm jedes Mittel recht. Er ignoriert Absperrungen, dringt in Tatorte ein und rückt Unfallopfer ins Scheinwerferlicht, um bessere Aufnahmen zu bekommen. Doch Rick will nicht länger jede Nacht zu Lous unmenschlichen Bedingungen sein Leben aufs Spiel setzen. Als er auszusteigen droht, bietet Lou ihm eine großzügige Beteiligung an. Im Gegenzug muss Rick ihm bei einem mörderischen Coup zur Seite stehen. Die Kamera läuft …!

Es gibt sie wirklich. Man nennt sie "Nightcrawler". Kameraleute und Reporter, die tief in der Nacht losziehen und die Stadt nach Unfällen, Morden, Bränden und Überfällen absuchen. Jedes Verbrechen bringt den "Blutfilmern" ihre Dollars. Moral und Anstand haben keinen Platz bei der Jagd nach den Bildern, die sich am besten verkaufen lassen. Für Drehbuchautor und Regisseur Dan Gilroy waren diese skrupellosen Nachtschwärmer die Vorlage zu seinem packenden Regiedebüt. Dazu erdachte er die angsteinflößende Figur des Lou Bloom, meisterlich verkörpert von Jake Gyllenhaal. Über die Kernaussage des Films sagt Gilroy: "Nicht Lou ist das grauenvolle Monster, sondern die Welt, die ihn geschaffen hat und sein Handeln belohnt."

Für "Brokeback Mountain"- und "Source Code"-Star Gyllenhaal ergab sich so die Möglichkeit, sich erneut von einer ganz anderen Seite zu präsentieren. Neben Gyllenhaal, der den Film auch produzierte, konnte Gilroy, der bereits Drehbücher zu Kinoerfolgen wie "Das Bourne Vermächtnis" und "Real Steel" verfasste, auch Bill Paxton ("Edge Of Tomorrow") und seine Ehefrau Rene Russo ("Thor – The Dark Kingdom") besetzen.

Spätestens seit dem Kultfilm "Donnie Darko" führt Jake Gyllenhaals Weg nach ganz oben. Für seine Darstellung an der Seite von Heath Ledger in Ang Lees "Brokeback Mountain" erhielt er eine Oscar-Nominierung. Es folgten Rollen in so unterschiedlichen Filmen wie "The Day After Tomorrow", "Zodiac", "Jarhead", "Prince Of Persia" und "Brothers". Kürzlich konnte man ihn in zwei Filmen des kanadischen Regisseurs Dennis Villenuve sehen. Für seine Parts in "Prisoners" und "Enemy" erhielt der Bruder von Schauspielerin Maggie Gyllenhaal ("The Dark Knight") glänzende Kritiken. Demnächst kann man Jake Gyllenhaal (den Namen verdankt er seiner schwedischen Wurzeln) in dem 3D-Film "Everest" und dem Boxer-Drama "Southpaw" sehen. Außerdem gibt er im Dezember sein Debüt am New Yorker Broadway.