Uncharted 4: A Thief’s End

Mit einem charismatischen Helden, dem kinoreifen Gameplay und atemberaubender Action ist man bei "Uncharted 4:A Thief’s End" mittendrin, statt nur dabei. Exklusiv für PS4!

VÖ-Termin: 10.05.16
Genre: Action
USK: 16
Plattform: PlayStation 4
Publisher: Sony

Die Rückkehr des Schatzsuchers

Oben auf der Leinwand wird Indiana Jones von bösen Schergen verfolgt, hangelt sich mit einer Hand am Abgrund entlang und umklammert mit der anderen ein wertvolles Artefakt. Oder: James Bond jagt im PS-strotzenden Sport-Coupe bei Höchstgeschwindigkeit eine schmale Bergstraße hinunter und feuert gleichzeitig Salven auf vor ihm fliehende Terroristen. Derweil sitzt man selbst angespannt im Kinosessel und würde nur zu gern mit den großen Leinwand-Heroen tauschen – oder zumindest an ihrer Seite kämpfen. Aber das geht ja nun mal nicht. Zumindest nicht in Fleisch und Blut. Virtuell hingegen gibt es durchaus die Möglichkeit, aufregende Abenteuer und Adrenalin treibende Action an der Seite eines waschechten Helden hautnah und höchst authentisch zu erleben … Hallo, Nathan Drake und willkommen in der Welt von "Uncharted 4: A Thief’s End".

Schon immer stand die "Uncharted"-Reihe großen Hollywood-Blockbustern in Sachen Charakter-Entwicklung, Setting und Storytelling in nichts nach. Gespielt aus der Third-Person-Perspektive waren die Action-Abenteuer des höchst überzeugenden, weil charismatischen Helden Nathan Drake an der Konsole stets grandios miterlebbar. Vergleichbares konnte man eben nur auf der Leinwand bestaunen. Doch für die eigens – und natürlich exklusiv – für das PlayStation 4-System entwickelte Fortsetzung der weltweit erfolgreichen Serie war die Prämisse "miterlebbar" einfach zu wenig. Bei "Uncharted 4: A Thief’s End" geht es nicht mehr nur darum, die Handlung auf dem Bildschirm zu verfolgen, sondern sie intensiv zu erleben.

Um dieses Gefühl der unmittelbaren Teilnahme am Geschehen zu ermöglichen, erzählerischen Anspruch zu garantieren und emotionale Tiefe zu schaffen, griff man beim Entwicklerstudio Naughty Dog auf die eigenen Erfahrungen bei der Produktion des bahnbrechenden "The Last Of Us" aus 2013 zurück. Dessen Charaktere und Umgebungen überzeugten durch ihre ultrarealistische Darstellung, elegante Bewegungsabläufe und die authentische Mimik. Bei "Uncharted 4" wird dieser Eindruck durch die einzigartigen Möglichkeiten der PS4 noch verstärkt. Deren Leistungsfähigkeit kommt auch bei der Umsetzung der sagenhaft präsentieren Inszenierung zum Tragen. Mit knackiger Full-HD-Auflösung und flüssiger Darstellung wird beim Spieler der Eindruck erzeugt, quasi in die Screen hineingesogen zu werden. Zudem sorgen die zahlreichen Zwischensequenzen, mit toll gespielten Dialogen und interaktiven Szenen für noch mehr Nähe zu den Hauptcharakteren und verdichten die höchst spannende Story zusätzlich. So beeindruckt "Uncharted 4: A Thief’s End" nicht mehr nur als grandioses Adventure-Game, sondern gar als (mit-)spielbares Kino-Action-Spektakel.

Sein viertes und bisher größtes Abenteuer führt Schatzsucher Nathan Drake – seines Zeichens Nachfahre des berühmten, englischen Entdeckers und "Piraten Ihrer Majestät" Sir Francis Drake – auf einen atemberaubenden Trip rund um den Globus. Von verschlungenen Dschungelinseln geht es über das Straßengewirr pulsierender Metropolen auf schneebedeckte Berggipfel sowie in den dichten Urwald Madagaskars. Dabei hatte Drake die Schatzsucher-Boots eigentlich an den Nagel hängen wollen. Statt aufregender Hetzjagden war etwas Privatleben mit seiner Frau, der TV-Journalistin Elena Fisher, angesagt. Völlig unvermittelt taucht allerdings Nathans älterer Bruder Sam auf, der vor vielen Jahren angeblich verstorben war. Nun aber bittet er Nathan um Hilfe. Es geht um nicht weniger als den legendären Schatz des Piraten Captain Henry Avery, der im sagenumwobenen Piratenparadies Libertalia versteckt sein soll. Natürlich willigt Nathan ein – auch, um Sam zu helfen, seinen Kopf aus der Schlinge mörderischer Erpresser zu ziehen. So wird das Schatzsucher-Abenteuer schon bald zu einem Kampf ums Überleben. Denn einerseits tritt mit Drakes skrupellosem Ex-Partner Rafe Adler hartnäckige Konkurrenz auf den Plan, andererseits sehen sich die Brüder schon bald in eine Verschwörung von historischem Ausmaß verstrickt. Dabei wird Nathan letztendlich auf einer harte Probe gestellt: Wie viel würde er opfern, um diejenigen zu retten, die er liebt?

Angesichts solcher Herausforderungen kann es gar nicht genug Optionen geben, um die unterschiedlichsten Waffen und ausgefeilte Kampftechniken zum Einsatz zu bringen. Aber Nathan Drake ist in "Uncharted 4" bestens ausgestattet. Als besonderes Hilfsmittel in verschiedensten Situationen erweist sich dabei der neue Greifhaken, mit dem man schnell verschwinden, aber ebenso geschmeidig Hindernisse überwinden kann. Vor spektakulären Neuerungen strotzt auch der Online-Multiplayer-Modus mit mehr actionbasierten Teamwork-Aufgaben und detailreichen Umgebungen, die das Gameplay entscheidend erweitern.

Stellt sich abschließend noch die Frage, ob "Uncharted 4: A Thief’s End" tatsächlich der Abschied von Nathan Drake sein wird (was ja auch der Titelzusatz ein wenig impliziert). Denn das Spiel wird als "das Finale des größten Abenteurers" angekündigt. Wobei: Sind James Bond oder Indiana Jones schon in Rente? Also,…