"Project Cars" wurde über Crowdfunding von einer passionierten Community ins Leben gerufen, die aktiv in den Entwicklungsprozess eingebunden war. Allerdings haben sich die Entwickler im Zeitplan ganz schön verschätzt, doch was lange währt wird endlich gut.

VÖ-Termin: 07.05.15
Genre: Rennspiel
USK: 0
Plattform: PC, PS 4, Xbox One
Publisher: Bandai Namco
Entwickler: Slightly Mad

Das echte Renngefühl

Eigentlich sollte "Project Cars" bereits im November 2014 erscheinen, doch der Starttermin verschob sich noch einige Male. Jetzt, knapp ein halbes Jahr später, steht das Rennspiel in den Läden und zeigt, dass sich das Warten gelohnt hat.

In "Project Cars" haben die Spieler vor allem zwei Dinge: echtes Rennfahrerfeeling und die Qual der Wahl. Anders als bei anderen Rennspielen müssen Typen, Strecken und dergleichen nicht erarbeitet werden. Den Spielern stellen alle Spielvarianten von Anfang an zur Verfügung. Außerdem erhalten sie die volle Kontrolle über ihr Auto und können Leistung und Fahrverhalten durch Einstellungen an den verschiedenen Fahrzeugkomponenten bis ins kleinste Detail beeinflussen. Das macht das Spielen und fahren sehr individualisierbar, aber kann auch überfordern. Ein Blick ins Handbuch oder den Renn-Ingenieur hilft.

"Project Cars" bietet etwa 50 Autos aus fünf verschiedenen Fahrzeugklassen: Grand Touring, Supercars, Track Day Cars, Le Mans Prototypen und Modern Open Wheel. Damit sind anders als bei der Konkurrenz alle Motorsportvarianten enthalten. Gesteuert werden die Wagen mit Hilfe einiger Fahrhilfen. Wer den Schwierigkeitsgrad deutlich erhöhen will, kann diese Hilfen auch ausstellen, aber dann heißt es erstmal ab auf die Übungsstrecken. Ein besonders realistisches Fahrgefühl vermittelt zudem die Helmkamera.

Neben dem Solo- und Karrieremodus, der ohne Hintergrundstory auskommt, legen die Entwickler von Slighty Mad Wert auf die Onlinevariante und natürlich die Community, die ja bereits bei der Entstehung des Spiels maßgeblich beteiligt war. Im Online Modus können Spieler jederzeit online einem Renn-Event beitreten. Diese Rennen können als "privat", "öffentlich", "nur für Freunde" oder "nur mit Einladung" angelegt werden. Über ein Reputationssystem können sich Spieler gegenseitig bewerten. Über die Community-Plattform Driver Network können Spieler mit anderen Motorsport-Enthusiasten interagieren, ihren Spielfortschritt überblicken, Statistiken vergleichen, Time Trial-Geisterfahrer herunterladen und an regelmäßigen Community-Events teilnehmen.

Auch optisch hat "Project Cars" einiges zu bieten. Die Fahrzeuge und Strecken sind bis ins kleinste Detail modelliert. Wetter- und Lichteffekte sind nicht nur extrem realistisch, sondern auch dynamisch angelegt. Regen, Wind und Nebel können während eines Rennens auftreten und das Handling des Fahrzeugs beeinflussen. Ein Rennen kann tagsüber gestartet und nachts beendet werden.

Alles in allem lässt sich sagen, dass "Project Cars" in der Spitzengruppe der Rennspiele mitfahren kann. Die zahlreichen individuellen Einstellungsmöglichkeiten lassen den Spielern alle Freiheiten - wenn sie sich darauf einlassen. Aufwendiges Freispielen entfällt, dafür gibt es aber auch keinerlei Geschichte rund um das Geschehen. Bei "Project Cars" steht dafür das Renngefühl im Mittelpunkt und das sieht auch noch ziemlich gut aus.